Theaterprojekt „MUT“
„Danke für Hilfe, und dieses Theater war toll. Ich habe heute viel gefallen. Dieses Theater war schwer, aber wir haben geschafft.“ So lautete das Resumee von Ali Zain aus Pakistan, der am Theaterprojekt „MUT“ der Klasse 6a mitwirkte.
Am letzten Schultag vor den Weihnachtsferien zeigte die Klasse unter der Leitung von Theaterpädagogin und Regisseurin Elke Frick und der Klassenlehrerin Rita Nitsche mit ihrem Team, bestehend aus der Schulsozialpädagogin Maria Schindele und dem Stelzengänger Michael eine Aufführung besonderer Art. 25 Schüler, davon 17 Buben und 8 Mädchen, lernten an nur vier Tagen im Dezember, was man mit viel Mut, Anstrengung, Ausdauer, Geschicklichkeit, Konzentration und Kreativität auf die Beine stellen kann.
´Auf Beine stellen` mussten sich die Kinder im wahrsten Sinne des Wortes, allerdings waren diese Beine aus Holz! Auf ca. 1m hohen Hochstelzen wurden die Beine angeschnallt, sodass jeder Schüler seine Lehrerin um ein gutes Stück überragte. Welcher Schüler hätte dieses erhebende Gefühl nicht gerne? Allerdings brauchte es dazu erstmal ungeheuren Mut und viel Körperbeherrschung. Nach zwei Vormittagen des Trainierens kam die nächste Herausforderung: Es sollte selbst der Inhalt eines Theatersketches entwickelt werden. Viele verschiedene Ideen wurden gesammelt, schließlich mussten Mädchen und Jungs unterschiedliche Rollen erhalten. Doch auch diese Herausforderung meisterte die Gruppe hervorragend. Es wurden kurze, lustige Texte zum Thema „Weihnachtsinsel“ erfunden, auf der die Engel seltsame Geschenke für Kinder wie Gurkenhobel, Rasierapparat oder Steckdose verpackten. Mit langen Stelzenbeinhosen und Engelsflügeln verkleidet spielten 13 Schüler ihr Stück den Eltern, dem Bürgermeister, Rektor und Konrektor sowie zwei eingeladenen Klassen vor.
Die andere Gruppe entschied sich für Geschicklichkeit, Wahrnehmung und Konzentration. Begleitet von der Musik „Glaub an dich“ sollten fünf im Kreis stehende Spieler ohne Sprache, nur mit Blickkontakt zuerst einen Stab, dann zwei und schließlich gleichzeitig sogar drei Stäbe einander zuwerfen. Die Augen waren dabei nicht auf die Stäbe, sondern nur auf die Augen des Fängers gerichtet. Dieser wiederum sollte den Stab fangen, ohne den Blick vom Werfer abzuwenden. Diese Wahrnehmungsübung verlangte große Konzentration und viel Empathie.
Auch bei den folgenden Spiegelbildübungen musste in einem imaginären Spiegel die Bewegung des Partners spiegelbildlich nachgemacht werden. Ohne genaue Beobachtungsgabe und Einfühlungsvermögen wäre auch diese Übung gegengleicher Bewegung nicht möglich gewesen. Nach so viel Anspannung war lockere Bewegung angesagt. Unter flotter Rapmusik traten die „Father Christmas Artists“ mit Teller drehen, Stäbe schwingen und devil stick auf. Durch das Programm führte unser Conferencier Lukas, der im Zylinder und Frack erschien und die einzelnen Gruppen souverän ankündigte.
Nach diesem Gemeinschaftsprojekt war uns klar, dass jeder unentdeckte Stärken hat, die auch manchen Mitschüler zum Staunen bringt, wie folgender Ausspruch beweist: „Hey Mann, was geht denn mit dir ab!
Text: Rita Nitsche