Eukitea-Theateraufführungen für alle Klassen

Die Kinder und Jugendlichen der Grund- und Mittelschule Dietmannsried sind in einen ganz besonderen Genuss gekommen: Wir konnten das renommierte Europäische Kinder Theater EUKITEA für vier Aufführungen an unsere Schule holen. Alle Jahrgangsstufen konnten dadurch ihrem Alter entsprechende Theaterstücke in der alten Turnhalle sehen und in die Welt des Theaters eintauchen. Die Einnahmen der Spenden-Crossläufe 2022 und 2023 ermöglichen diese besonderen Vorstellungen.

Zu Beginn waren am 13. März unsere Kleinsten dran: Alle Kinder der 1. + 2. Klasse durften dem Stück „Viola und das magische Friedensalphabet“ gebannt folgen.
„An diesem Tag würde Viola am liebsten ihren Kopf ganz, ganz tief unter einem Berg von Kissen vergraben. Was war das bloß für ein Tag?
Nur Streit, Gereiztheit und Unfrieden! Doch – was zum Kuckuck – kann sie schon dagegen tun? Im Traum trifft sie auf Govinda, den weisen Elefanten, der sie einlädt, ihn auf eine geheimnisvolle Reise zu begleiten. Dabei treffen sie auf den uralten Baum der Weisheit, in dessen Früchten sich das heilige Friedensalphabet verbirgt…“ Was es wohl damit auf sich haben mag?
Die Schauspieler wechseln von einer Figur zur anderen, haben bezaubernde Tier- und Fantasiepuppen dabei und beziehen die Kinder mit ein. Sie zeigen mit der Handlung liebevoll und mit kindgerechten Wegen, wie Frieden gelingen kann.

Das zweite Stück folgte gleich am 15. März für die Klassenstufen 5 + 6 + 7:
„I like you“ ist ein Theaterprojekt zur Prävention von Cybermobbing.

„Die 15-jährige Samira und ihre Freunde bewegen sich sicher und spielerisch im world wide web. Sie surfen, chatten, posten und spielen und sind dank ihrer Computer und Smartphones ständig vernetzt. Doch dann geschieht es: aus Wut und Enttäuschung veröffentlicht Sami ein demütigendes Foto von Luke. Das Bild wird weitergeleitet und kommentiert und verbreitet sich rasend schnell im Internet. Am nächsten Tag in der Schule wissen alle Bescheid. Plötzlich steht Luke alleine da…“
Die drei Schauspieler stellen die Lebenswelten der Jugendlichen auf eindrückliche Weise dar. Sie vermitteln durch ihr Stück, wie es sich im positiven wie negativen anfühlt, wenn man zu einer Freundesgruppe dazugehört, oder eben bloßgestellt wird und alleine da steht. Auch unsere Schüler gingen emotional mit, es gab Szenen, die richtig unter die Haut gingen!
Die Geschichte soll aber auch sensibilisieren für einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Internet, soll Mut machen, sich für Toleranz und gegenseitigen Respekt einzusetzen. Unseren Schülern wurden an dem Tag Alternativen gezeigt, wie man bei falsch eingeschlagenen Wegen umkehren und mit Mut friedvolle Lösungswege finden kann.

Die Bilder, die in den Köpfen der jungen Zuschauer entstanden, bleiben hoffentlich in Erinnerung.

Ein weiterer Termin war am 9.4.24 für die Klassen 3 + 4 mit einem Stück zur Gewaltprävention mit dem Namen: „Eigentlich wollte ich fliegen“

Das Stück zeigt Thomas, der ein großes Problem hat: Ein Mitschüler, Robert, hat ihn nach der Schule mit einem Messer bedroht: „Zwei Euro, sonst ist dein Finger weg!“ Doch seine Mutter will ihm diese Geschichte nicht glauben…
Das Stück zeigt auch Robert: Robert allein zu Hause. Mikrowellenessen, Fernsehen. Robert, der keine Hausaufgaben macht. Robert, der in der Schule nicht mitkommt.
Eine ungewöhnliche Wendung nimmt das Stück, als Thomas nachts spontan beschließt, seinen Quälgeist Robert zu Hause aufzusuchen und ihn zur Rede zu stellen.

Mit einfachsten Mitteln gelingen den Schauspielern mit vier roten Stühlen und zwei roten Bänken für alle nachvollziehbar verschiedenste Schauplätze nachzustellen. Die Kinder sind auf dem Schulhof, im Klassenzimmer, zu Hause bei Thomas und Robert dabei, dürfen selbst mitreden, Ideen und Lösungen suchen. Einige wenige dürfen sogar kurz mit auf die Bühne. Es gelingt, den Kindern zu zeigen, wohin Lösungen mit Gewalt führen und wie gewaltfreie Handlungsmöglichkeiten überraschende Wendungen nehmen können. „Eigentlich wollte ich fliegen“ reißt mit und macht Kindern Mut zur eigenen Stärke.


Der Termin der letzten Theatervorstellung war der 24. April 24
Das Stück „Marco, bist du stark?“ hatte zum Thema Extremismus und Radikalisierung

Behutsam und einfühlsam tauchen wir ein in das Leben von Marco. Von der Kindheit bis ins Jugendalter begleiten wir einen jungen Menschen, der große Enttäuschungen und Verletzungen erfährt. Dessen Leben von Wut, Angst, Trauer und Scham geprägt ist, von Einsamkeit und der Suche nach Halt und Orientierung, Liebe und Anerkennung. Bis er diese bei einer Gruppe zu finden glaubt, die sich „Die Radikalen“ nennt.
„Die Radikalen“ geben Marco das Gefühl, dass er wichtig ist, und dass sie ihn so akzeptieren, wie er ist. Doch dann begegnet ihm Louisa. Mit ihrem mitfühlenden Wesen zeigt sie ihm, dass er seine negativen Erfahrungen und Verletzungen überwinden kann und seine Möglichkeiten vielfältig sind. Durch die Hilfe von Louisa und Marcos Patenonkel gelingt es Marco schließlich, aus der radikalen Szene auszusteigen.

Die Schauspieler beziehen das Publikum immer wieder in das Stück ein. Sie stellen Fragen, wie der Verlauf weiter sein kann, was passieren könnte/sollte, was in dieser Situation helfen könnte. Was die Schüler sehr beeindruckt, ist die Tatsache, dass es die Geschichte mit Marco tatsächlich gibt, dass dieser Junge in der Nähe von Berlin aufgewachsen war. Auch den Patenonkel gab es, der dazu beitrug, dass Marco aus der radikalen Gruppe ausstieg.
Die ca. 135 Schüler waren während dem ganzen Theaterstück fast schon mäuschenstill, was darauf hindeutet, wie fasziniert sie mit dem Dargestellten mitgingen.

Alle Stücke haben unsere Schüler berührt, entstandene Bilder bleiben ihnen hoffentlich lange im Gedächtnis.

Danke an alle Spender der Crossläufe an dieser Stelle nochmal!