Für Traditionsliebhaber ist es ein harter Winter, sind sie doch erneut von einem Wort verfolgt: Corona.
Da musste sich der berühmte Bischof etwas Besonderes einfallen lassen: Eine coronakonforme Variante musste her.
Und so entschieden sich der Nikolaus und sein finsterer Geselle Knecht Ruprecht, dieses Jahr live in der Aula zu erscheinen und per Webex Übertragung die Kinder in ihren Klassenzimmern zu „besuchen“. Schließlich macht auch die Digitalisierung vor dem Nikolaus nicht Halt.
Da blickte man als Lehrer in erleuchtete, wenn auch teils verwunderte Kinderaugen, war der Nikolaus bei manchen doch schon gestern Abend, am 5. Dezember zu Gast.
Nun stand der Ansprache des Heiligen nichts mehr im Wege, wäre da nicht das Problem mit der Technik gewesen (bei Frau Zimmermann). Das 6. Türchen klemmte, es wollte sich einfach nicht öffnen lassen! Kein Bild, kein Ton! Was für eine Enttäuschung.
Doch es eilte schnelle Hilfe herbei, ausgerechnet von der Lehramtsanwärterin Frau Dilba. Endlich einmal jemand, der seit Jahren vertraut ist mit der ganzen Technik.
Nach kurzer Zeit also das erlösende Aufatmen in der Klasse; doch zu spät. Die Geschichte war zu Ende gelesen und auf dem Gang waren bereits das Gerassel und Getrampel des Knecht Ruprecht zu hören.
Erstaunen, Vorfreude und zugleich Demut waren in den Kinderaugen zu erkennen: „Ich sehe unsere Garderobe, das sind unsere Jacken, ich sehe es genau, er kommt zu uns, er ist daaaa!“
Und schon klopfte es lautstark an der Tür und ein großer Sack, gefüllt mit Nüssen, Mandarinen und kleinen Schokonikoläusen vor
die Tür gestellt. Was wäre der Nikolaus ohne seine fleißigen Helfer, dem Elternbeirat.
Natürlich war der Nikolaus bereits über das Tonproblem in der 1,2f informiert und ließ sein Goldenes Buch als Leihgabe zurück: „Der sieht einfach alles!“
„Hauptsach, mir ham eine schöne Tradition!“ bedankte sich Frau Zimmermann bei den fleißigen Kollegen.
Bleibt nur zu hoffen, dass wir im nächsten Jahr wieder entspannt Nikolaus feiern können.